„Ich liebe es, Priester zu sein!“
Meine Berufung zum Priestertum und zum Ordensleben begann 2005, an dem Tag, als Johannes Paul II. starb. Ich erinnere mich, wie ich alles im Fernsehen verfolgte und sah, wie sich viele Menschen auf dem Petersplatz mit Kerzen, Rosenkränzen und Tränen in den Augen versammelten, um für ihn zu beten. Und ich fragte mich: Warum berührt mich das so sehr? Was werde ich einmal mit meinem Leben anfangen? Damals verstand ich noch nicht, was mit mir vor sich ging. Rückblickend weiß ich: Gott rief mich in diesem Moment.
Mit der Zeit fand ich heraus, dass ich mit meinem Leben etwas tun wollte, das wirklich Sinn und Bestand hat. Kein normaler Job, sondern etwas, das meiner Sehnsucht nach einem erfüllten Leben entsprechen würde. Dann fing ich an, diesen tiefen Wunsch zu verspüren, den Menschen zu helfen, in den Himmel zu kommen. Und ich dachte: Wie soll ich das machen? Und ich antwortete: Werde Priester! Und dann sagte ich mir: Okay!
In den Jahren der Vorbereitung auf die Priesterweihe habe ich Momente erlebt, die wirklich schwer waren. Einer davon war definitiv besonders. 2018 war ich in den letzten Monaten meines apostolischen Praktikums in Washington, D.C., als ich eine Dunkelheit in meinem Herzen spürte, eine Unruhe, vielleicht einen Moment der Depression. Es fiel mir wirklich schwer zu beten, und ich hatte das Gefühl, dass es nichts bringt. Ich konnte die Ursache dafür nicht finden. Das dauerte etwa sechs oder sieben Monate lang an, auch noch, als ich in Rom ankam, um mein Philosophiestudium abzuschließen. Eines Tages, an einem Donnerstag im Dezember, fuhr ich mit Mitbrüdern zur eucharistischen Anbetung in eine Kirche im Zentrum Roms. Bevor ich das Haus verließ, machte ich noch einen Besuch bei Jesus in der Kapelle. Sobald ich mich hinkniete, erlebte ich etwas, das ich nie vergessen werde. Ich spürte in der Tiefe meiner Seele, im tiefsten Teil meines Herzens, diesen kraftvollen Satz: „Ich bin bei Dir!“ Es war nicht etwas, das ich hörte, sondern etwas, das ich fühlte. So etwas hatte ich noch nie erlebt! Ich habe nicht darum gebeten, dass Gott zu mir spricht, ich habe nur einen einfachen kleinen Besuch bei Jesus in der Eucharistie gemacht. Und dann Bumm, dieser Satz! Ich weiß, dass es Gott war, weil ich es in keiner Weise verursacht habe! Und ich fühlte plötzlich Frieden und Freude und Energie! Genau das, was ich brauchte!
Ich bin meinen Eltern, meiner Familie, meinen Freunden, meinen Mitbrüdern bei den Legionären Christi und so vielen, die mich mit ihrer Liebe und ihren Gebeten zu meiner Priesterweihe getragen haben, so dankbar! Ich liebe es, Priester zu sein! Ich liebe es, Gott geweiht zu sein! Ich liebe es, Jesus zu anderen zu bringen! Und ich darf das für den Rest meines Lebens tun! Hallelujah!
Andrew Torrey LC
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Andrew Torrey LC stammt aus den USA. Er wurde an Heiligabend 1990 in Slidell (Louisiana) geboren und hat zwei ältere Brüder, einer ist ebenfalls Priester bei den Legionären Christi. Nach der Highschool trat P. Andrew mit 18 Jahren ins Noviziat der Legionäre Christi in Cheshire (USA) ein, das er jedoch in Irland absolvierte. Es folgten zwei Jahre humanistische Studien in Salamanca (Spanien) und ein Master- und Bachelorstudium in Philosophie bzw. Theologie (Rom). Seit Herbst 2023 ist er in Deutschland, wo er in der Jugendpastoral des Regnum Christi arbeitet, erst im ApostelHaus Ratingen, dann in der Apostolischen Schule und ab Sommer 2024 im ApostelHaus Alzgern. Am 27. April empfing er die Priesterweihe.
Weitere Berufungszeugnisse finden Sie im Internet unter www.regnumchristi.eu |Rubrik: Orden & Gottgeweihte/Zeugnisse