Mit Gott bin ich überall zuhause
Liebe Freunde,
In diesen Tagen geht nach sechs Jahren meine Zeit als Territorialdirektor turnusmäßig zu Ende. Ich war sehr viel unterwegs, um unsere Gemeinschaften und Apostolate in sieben verschiedenen Ländern zu besuchen und zu begleiten, und doch war ich stets zuhause. Besonders deutlich wurde das einmal bei einer Zugfahrt von Köln ins Noviziat nach Neuötting-Alzgern. Nach mehreren Verspätungen und Zugausfällen erreichte uns kurz hinter Stuttgart die ernüchternde Durchsage: „Aufgrund von Sturmschäden am Glasdach musste der Münchner Hauptbahnhof vollständig gesperrt und evakuiert werden. Unser Zug hält noch in Günzburg und endet dann in Augsburg. Es gibt heute keine Anschlussmöglichkeiten mehr in Richtung München.“ Und was jetzt? Wo werde ich übernachten? Wenige Minuten später hatte ich Pater Konstantin am Apparat, und er setzte mich mit seinen Eltern in Verbindung. Ich stieg am nächsten Bahnhof aus, wurde abgeholt und wie selbstverständlich im Haus der Familie aufgenommen, versorgt und am nächsten Morgen wieder auf den Weg geschickt. Das ist nur ein Beispiel, mit dem ich stellvertretend unzähligen Menschen für die herzliche Aufnahme und all die Unterstützung danken möchte, die ich in diesen Jahren erfahren dürfen, für mich persönlich und für meine Mitbrüder, die viele solche Geschichten erzählen könnten. Vergelt’s Gott!
Ab 1. September erwartet mich nun eine neue Aufgabe als Generalsekretär unserer Ordensgemeinschaft und des Regnum Christi in Rom. Ich freue mich darauf, unseren Generaloberen und seinen Rat gerade in dieser Zeit unterstützen zu können, denn es geht darum, dem weltweiten Einsatz von fast tausend Priestern, hunderten gottgeweihten Frauen und Männern und noch viel mehr engagierten Laien im Regnum Christi Stabilität und klare Orientierung zu geben. Dazu braucht es viel Kommunikation, Austausch, effiziente Abläufe und vor allem Offenheit für den Heiligen Geist und ein waches Auge für die Nöte der Kirche. Da ich als Student und danach als Vatikanmitarbeiter schon insgesamt 15 Jahre in Rom gelebt habe, ist die Ewige Stadt kein Neuland für mich, und sicher werde ich auch wieder Gelegenheit zur direkten Seelsorge haben, denn unsere Pfarrei gleich neben dem Generalat ist seit Jahren eine gesuchte Beichtkirche und im näheren Umkreis gibt es viele Schwesternklöster.
Ab 1. August übernimmt P. Valentin Gögele aus Südtirol das Amt des Territorialdirektors für West und Mitteleuropa. Viele kennen ihn als Rektor unserer Apostolischen Schule in Bad Münstereifel, wo er sich in den vergangenen sieben Jahren durch einen unerschütterlichen Glauben und kreative Schaffenskraft ausgezeichnet hat. Mich beeindruckt, wie er auf alle möglichen Menschen zugeht und aus dem Herzen heraus ein Apostel Christi ist, der andere mitreißt. Stehen Sie bitte auch ihm zur Seite mit Gebet und Unterstützung, damit das Reich Gottes weiter wächst und aufblüht.In
Der Herr segne Sie und Ihre Familien.
P. Andreas Schöggl LC
(Territorialdirektor)